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Geschichte
1452
Der portugiesische Navigator Dioge de Teive entdeckt zusammen
mit seinem Sohn Joao de Teive die Insel zusammen mit Corvo vermutlich von Terceira aus. Er gibt ihr den Namen Sao Tomas.
1470
Der Flame Wilhelm van der Hagen kommt nach Flores auf der Suche nach Bodenschätzen und im Glauben, mit
Färberpflanzen reich zu werden. Er landet im Tal des
Ribeira da Cruz und bringt Pflanzen und etwas Vieh auf die
Insel. Das Tal ist tief und hat nur einen kleinen Strand.
Mit Pastell versucht er reich zu werden. Doch er scheitert.
Es gibt keine regelmässigen Schiffsverbindungen und damit
können die Waren nicht exportiert werden. Schon nach
wenigen Jahren gibt er auf und entscheidet sich für die
Insel Sao Jorge.
1475
Die Insel wird umbenannt. Die landschaftliche Schönheit mit ihrer einzigartigen Blumenpracht und den
unzähligen goldgelben Goldruten (solidago sempervirens)
führt zum heutigen Namen Flores.
Die Erben von Inselentdecker Diogo de Teive verkaufen die
Insel an Joao da Fonseca. Flores bleibt einige Jahre lang
mehr oder weniger unbewohnt.
1504
Die erste richte Besiedlungswelle setzt unter Donatarkapitän
Joao da Fonseca de Evora ein. Viele der ersten Siedler kommen
von Terceira herüber.
Auch von Madeira kommen Siedler herbei. Sie lassen sich zunächst
rund um Lajes nieder. Siedler vom Festland und anderen Insel
folgen rasch. Die ersten Häuser sind einfach und nur
mit Stroh gedeckt. Die Insel wird gerodet und landwirtschaftlich
teilweise erschlossen. Bauern vom Festland beginnen mit der
Bewirtschaftung der neu gewonnenen Felder. Man baut viel Getreide
an. Gleichzeitig gewinnt man Pastell und das ebenfalls für
den Färbeprozess geeignete Felskraut Urzela.
Doch die Insel liegt weit abseits und bleibt daher über
lange Zeit auch vom restlichen Archipel isoliert. Nur selten
kommen Handelsschiffe vorbei. Im stürmischen Winter ist
die Insel abgeschnitten. Das erschwert den Handel. Mit Faial und Terceira tauscht man Walfischöl, Honig, Zedernholz, oder Obst
gegen Stoffe und Töpfererzeugnisse ein.
1567
Ein englisches Geschwader aus fünf Schiffen plündert die Insel. Seeräuber
folgen ihrem Beispiel. Sie sollen sich sogar in der Grota
de Enchareus versteckt haben. Immer wieder wird die Insel
geplündert. Flores ist ein guter Ausgangspunkt um die
reich mit Gold und Silber beladenen Schiffe aus Südamerika
abzupassen. Einige Siedler verlassen die Insel.
1591
Ein Geschwader von 16 englischen Schiffen plündert den
Norden von Flores. Die Engländer wollen vor der Insel
spanische Goldtransporte aus Mexiko abpassen. Spanische Kriegsschiffe
werden herbeigerufen und können das Schiff Revenge unter
Sir Richard Grenville, einem Cousin von Sir Walter Raleigh
zerstören. In dem 15 Stunden dauernden Kampf kann Grenville
zwei spanische Schiffe versenken. Er wird tödlich verwundet
und auf Flores begraben. Der
Rest der englischen Korsaren kann entkommen.
Im späten 16. Jahrhundert wird auch die Kirchengemeinde
von Ponta
Delgada im Norden gegründet.
Im frühen 17. Jahrhundert wird Santa
Cruz unter Diogo das Chagas zur Hauptstadt der Insel.
Mitte des 18. Jahrhunderts leben
die meisten Menschen auf der Insel. Seitdem hat sich die Bevölkerung
von rund 10.000 mehr als halbiert.
1770
Zwei amerikanische Kaperschiffe versuchen Lajes anzugreifen.
Die Bevölkerung schlägt die Angreifer in die Flucht
indem sie die Kanonen mit Steinen und Flaschen füllt
und die beiden Schiffe damit in Beschuss nimmt.
1860
Das erste rein azorische Walfangboot sticht von Flores aus in See. Schon zuvor wurden die amerikanischen Walfangflotten
mit Proviant und Besatzungsmitgliedern versorgt, denn bei
den amerikanischen Walfängern gibt es genügend Arbeit.
Sie suchen nach Harpunieren auf ihrer Jagd nach dem Zahnwal.
Manch einer macht Karriere. Das Segelschiff 'Wanderer' ist
Musterbeispiel. Es fährt von 1878 bis 1924.
1869
Ein französischer Zuckerfrachter kentert vor Faja Grande.
Von 1895 bis 1898 wird Santa
Cruz wegen des vorübergehend aufgelösten Kreises Lajes
das Flores Kreishauptstadt der ganzen Insel.
10. Juni 1909
Vor der Küste von Lajes das Flores gerät der Kreuzer
RMS Slavonia auf dem Weg von New York nach Triest am frühen
Morgen in Seenot. Das Schiff nimmt bei der Überfahrt
eine Route die noch bis in die 60er Jahre über den Nordatlantik
gebräuchlich ist. Dichter Nebel verhindert die Navigation
anhand der Gestirne. Die starke magnetische Strömung
rund um die Insel bringt den Kompass auf einen falschen Kurs.
Nahe der Ilheu da Baixa Rasa vor der Ponta dos Fenais läuft
die Slavonia auf die Klippen von Lajedo auf. Die Passagiere
werden Dank der schnellen Hilfe der Bevölkerung gerettet.
Die Küste ist nah und die See ruhig. So kann ein Großteil
des Hab und Gut gerettet werden. Die geretteten Gegenstände
werden unter der Bevölkerung versteigert. Das Schiff
liegt fest und sinkt bei den ersten starken Herbststürmen.
Später wird es gesprengt. Reste des Rumpfes und auch
die Schiffsschrauben kann man als Taucher noch auffinden.
Die Slavonia ist übrigens das erste Schiff das den Notruf
SOS im Morsecode abgibt.
1918
Ein norwegischer Dampfer erleidet vor der Insel Schiffbruch.
1963
Die Franzosen bauen eine Fernmeldestation als Abhörposten,
zur Wetterbeobachtung und Satellitennavigation. Krankenhaus
und Elektrizitätswerk folgen. Vielen Strassen gehen auf
den Elan der Franzosen zurück. Sie treiben die wirtschaftliche
Entwicklung durch den massiven Ausbau der Infrastruktur maßgeblich
voran.
1965 Der Frachter Papadiamandis erleidet vor der Insel Schiffbruch.
1968 Der Flughafen wird in Santa
Cruz das Flores eröffnet. Zusammen mit dem neuen
Hafen kommt die Insel wirtschaftlich voran.
1981
Der letzte Wal wird vor der Insel erlegt.
Damit endet die Walfangindustrie auf Flores.
1987
Ein Erdrutsch verschont am Morgen des 19. Dezember um Haaresbreite Ponta da Faja Grande im Westen.
1994
Die Franzosen ziehen wieder ab. Seitdem wartet die Insel auf
den nächsten Entwicklungsschub. Bis heute ist Flores immer noch etwas im Abseits.
2005
Der Flughafen wird erweitert und bekommt ein neues Terminal.
2009
Die gesamte Insel samt Teilen der umgebenden maritimen Zone werden zum UNESCO Biosphärenreservat erklärt.
2010
Im Dezember zerstört ein Erdrutsch Teile von Fajazinha samt der Zufahrtstraße. Das gesamte Dorf wird für Tage evakuiert.
2011
In Lajes das Flores wird der neue Yachthafen eingeweiht.
2012
Am Ortsrand von lajes das Flores wird eine neue Wertstoffrecycling-Anlage in Betrieb genommen, in der Müll modern getrennt wird.
Die Ära der Franzosen auf Flores:
Drei Jahrzehnte lang stand Flores in der jüngsten Vergangenheit unter französischem Einfluss (1960 - 1994). Während der Präsenz durch den Fernmeldeposten bei Ponta Delgada im Norden der Insel kam die gesamte Insel wirtschaftlich und infrastrukturell voran. So wurde eine Straße von Cedros weiter gen Norden bis Ponta Delgada errichtet und auch der Flughafen im Hauptort Santa Cruz, wo auch ein Hospital entstand. Ein kleines Stadtviertel wurde gebaut und das heutige Hotel Servi Flor war als Hotel dos Franceses mit einem ausgezeichneten Ruf für seine Küche bekannt. Der Preis für ein Flugticket nach Bordeaux war angeblich nur ein Drittel so teuer, als der Flug nach Lissabon. Noch heute trifft man unter der älteren Bevölkerung auf Einheimische, die französisch sprechen.