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Unterwegs
Bus, Taxi, Trampen oder Mietwagen
Weg mit Hindernissen
Die Azoren sind touristisch gesehen bislang eher unterentwickelt. Das Gros der Touristen sind Individualreisende. Das Meer liefert die Nahrung. Privatzimmer und Gästehäuser bieten eine Alternative zu Hotel und Ferienanlagen. Negatives Beispiel ist die Bauruine am Vista do Rei auf Sao Miguel. Zweihundert Betten und Zimmer stehen seit den 80er Jahren mangels Vermarktungskonzept und Infrastruktur leer.
Wer die Azoren besucht, sollte sich schon im voraus überlegen, wie er auf den Inseln mobil sein will. Denn zu Fuß alleine läßt sich allenfalls Corvo erkunden. Für die restlichen acht Inseln gibt es mehrere Möglichkeiten. Für den Wechsel von Insel zu Insel bietet sich das Flugzeug an. Billiger sind die Fähren, doch sie verkehren seltener. Dafür halten Sie direkt in den Inselhauptstädten so dass Taxitransfers entfallen. Nur in der Zentralgruppe sind sie im Sommer gegenüber dem Flieger im Vorteil und vielleicht kann man bei der Überfahrt auch Wale und Delfine sehen. Die beste Verbindung besteht zwischen Faial und Pico.
Wandern:
Die Azoren lassen sich ohne weiteres zu Fuß erkunden. Auf allen Inseln gibt es herrliche Wanderwege, auf enen man stundenlang ohne jemanden zu treffen unterwegs sein kann. Dabei lassen sich die schönsten Wege, Regionen und Täler fast nur zu Fuß erkunden. Das Gezwitzscher der Vogelwelt begleitet einen dabei ebenso wie die herrlichen Blüten am Wegesrand.
Wegmarkierungen
Da verwundert es kaum, dass in den letzten Jahren gerade auf dem Wander- und Erlebnissektor ein Tourismuszuwachs zu verzeichnen ist, denn das Archipel der Azoren ist ein Eldorado für Individualreisende. Die meisten Wanderwege sind Forst- und Waldwege. Sie dienen der Bevölkerung zur Bewirtschaftung ihrer Flächen und sind daher kaum markiert. Dies hat man erkannt und damit begonnen, einige ausgesuchte Wege als solche zu markieren. Es gibt inzwischen auch spezialisierte Wanderführer. Vor einer Wanderung in entlegeneren Regionen sollte man sich auf alle Fälle über den Zustand des Wegs informieren, denn schnell kann ein Erdrutsch den Weg für Monate unpassierbar machen.
per Anhalter:
per Anhalter unterwegs
Auf den Azoren kann man problemlos trampen. Viele Inselbewohner arbeiten auf dem Land und sind daher mit ihren Pick-Ups unterwegs. Auf der Pritsche findet man immer Platz. So manchen Talaufstieg kann man sich so ersparen, wenn man sich entsprechend erkenntlich macht. Manchmal kommt die wahre Freundlichkeit der Azoreaner auch ungewollt zu Tage und man wird einfach so mal angesprochen, ob man ein paar Kilometer mitfahren möchte. Trotzdem sollte man sich nicht von vornherein auf den "Service" verlassen und die Hilfsbereitschaft nur in Anspruch nehmen, wenn andere Möglichkeiten schon ausgeschöpft sind.
mit dem Fahrrad:
Mountainbiking
Die Azoren sind zwar ziemlich bergig, man kann aber herrlich Radfahren. Allerdings benötigt man ein Mountain-Bike und dicke Oberschenkel. Darüber hinaus sollte man sich rechtzeitig Gedanken machen, wie man sein Gepäck von A nach B bingt. Es gibt keine ausgewiesenen Touren. Man fährt auf unbefestigten Pisten und Nebenstrassen. Das macht es zu einem recht holprigen Erlebnis, das die Hinterbacken wie auch den Drahtesel gleichermassen belasten. Probleme gibt es eher auf logistischer Seite: es gibt kaum Fahrradläden. Wer eine Panne hat, sieht dumm aus. Das Zweirad sollte man von zuhause mitbringen. Ist ein wenig umständlich und teuer, aber man hat dann Qualität. Auf den Azoren kann man es dann mit der Fähre weiterbefördern.
Mietwagen:
per Mietwagen
Mietwagen sind nicht gerade billig, aber man kann sich jederzeit frei bewegen. Es ist daher sicher die bequemste Art der Fortbewegung. Einige Unternehmen haben dies erkannt und ihren Fahrzeugpark aufgestockt. In der Hauptsaison sollte man allerdings schon rechtzeitig von zu Hause aus reservieren. Es gibt meist zwei Tarifmodelle: Abrechnung nach Kilometern und die pauschale Bezahlung. Oft gibt es eine Mindestmietdauer (2 Tage). Pro Tag muss man so mit rund 40 € aufwärts rechnen. Will man in entlegenere Regionen vorstossen, empfiehlt sich ein teurer Allrad (4WD). Man kann sich aber auch nur einen Motorroller mieten. Achten sollte man auf die Vollkaskoversicherung (CDW). Dennoch hat man meist eine hohe Selbstbeteiligung, die man durch eine Zusatzversicherung (Super-CDW) weiter verringern kann. Diese Zusatzversicherungen sind allerdings recht teuer. Beschädigungen am Fahrzeug sollte man bei Übernahme zur eigenen Sicherheit genauestens in den Mietvertrag eintragen. Von Diebstahlversicherungen kann man eigentlich absehenen, denn so leicht kommt man schließlich doch nicht von der Insel.
Allzu viel Verkehr muss man vor Ort nicht erwarten. Aber gerade auf den großen Inseln Sao Miguel und Terceira steigen die Fahrzeugzahlen kontinuierlich. Hier gibt es auch die ersten Schnellstrassen der Azoren.
Taxi:
Ist man nur wenige Tage vor Ort, empfiehlt sich ein Taxi. Es ist gerade bei kurzen Strecken oft die bessere Alternative zu einem Leihwagen. Man benötigt Taxis manchmal ebenso auf Wanderungen, denn selten stimmen Anfangs- und Endpunkt überein, so dass man wieder zurück muss um seinen Mietwagen abzuholen. Will man mit dem Taxi nicht nur hingebracht sondern auch wieder abgeholt werden so kann man dies mit dem fahrer gleich ausmachen. Viele sprechen inzwischen Englisch und so mancher erweist sich nach kurzem als hervorragender Reiseführer.
Taxis gibt es auf fast allen Inseln. Die Taxistände findet man immer in den größeren Orten. Taxis kosten jedoch nicht viel weniger wie bei uns. Am besten man erkundigt sich vor Fahrtantritt nach dem Preis. Die Fahrer sollten eine Liste mit den üblichen Streckenpreisen mit sich führen. Für längere Strecken oder Tagestouren kann man den Preis pauschal aushandeln. Nachts ist es etwas teurer.
Taxipreise 2015: 3,40 € Grundgebühr; 66 CENT pro gefahrenem Kilometer, Anfahrt die Hälfte
Bus:
Auf den Azoren gibt es zwar Busverkehr, doch ist er für den Urlauber nicht gerade geschaffen. Die Linien fahren meist selten (zwei- bis dreimal pro Tag). An den Wochenenden ruht der öffentliche Verkehr meist ganz. Nur auf den Inseln Sao Miguel, Terceira und Pico ist der Linienverkehr eigentlich interessant. Sao Miguel verfügt über das beste Linienbusnetz. Die Preise sind äußerst niedrig. Fahrpläne gibt es in den lokalen Turismos und bei der Gemeinde. Man sollte frühzeitig an der Haltestelle stehen, denn manchmal sind die Busse überpünktlich. Manche Haltestellen sind jedoch nicht extra gekennzeichnet. Dem Fahrer muss man gerade auf dem Land ein deutliches Handzeichen geben. In älteren Bussen gibt es noch eine Glocke, die als Anhaltesignal dient. Die Fahrkarte kauft man immer im Bus. In der Hochsaison kann man sich auch Rundfahrten anschliessen, die meist über Reisebüros organisiert werden.
Flugzeug: Will man sich auf den Azoren aufhalten, kommt man am Flugzeug kaum vorbei.
Der Flugvekehr teilt sich in die Ostgruppe, die Zentralgruppe und Westgruppe auf. Dabei sind Terceira und Sao Miguel die zentralen Punkte.
Die Fluggesellschaft der Azoren, SATA Air Açores (SP), fliegt regelmäßig alle Inseln des Archipels an.
Moderne Propellermaschinen decken den Flugverkehr ab. Wer hier eine Provinz-Airline vermutet, wird eines besseren belehrt. Zwar wird hin und wieder improvisiert, aber die Abwicklung wie auch die Sicherheit entsprechen internationalem Standard. Allenfalls die Flughäfen überraschen jemand, der modern verglaste und vollklimatisierte Großflughäfen kennt. Die Flugzeuge haben meist Platz für rund 70 Passagiere. Trotzdem kann es in Ferienzeiten oder bei größeren Festen zu Engpässen kommen. Auch das Wetter kann einem gerade im Winterhalbjahr übel mitspielen so dass es zu Verspätungen oder gar Flugausfällen kommt. Man sollte sich daher einen Tag Sicherheit einplanen und sich Flüge einen Tag vorher vor Ort nochmals rückbestätigen lassen. Entsprechende SATA-Büros gibt es in den größeren Städten.
Bordservice auf den innerinsularen Flügen gibt es nicht, dafür ist das Personal freundlich wie auf kaum einer anderen Fluglinie.
Wer Inselhopping betreiben und viele Insel während einem Aufenthalt verbinden möchte sollte sich
nach dem Azoren-Airpass erkundigen. Er ist eine billige Alternative zu vielen einzeln gebuchten SATA-Flügen.
SATA AIR ACORES
Avenida Infante D. Henrique, 55
Ponta Delgada
Tel: 00351 296 209720 oder 707 227282
Fax: 00351 296 209716
Internet: www.sata.pt
Fähre:
Man kann sich auch auf die Fähre begeben.
Dies ist insbesondere im Triangulo zwischen Sao
Jorge, Pico und Faial die schnellste
und billigste Möglichkeit. Zwischen den Inseln gibt es
regelmäßige Schiffsverbindungen. Im Sommer gibt es zweimal wöchentlich auch eine Verbindung weiter nach Angra do Heroismo auf Terceira.
Auf den Fernstrecken zwischen den Inselgruppen sind sie nicht immer eine Alternative. Die Schiffe sind natürlich seltener und länger unterwegs wie die Konkurrenz in der Luft. Wer aber keinen Flug mehr ergattert hat kann dennoch auf die Fähre auch für die größeren Strecken zwischen den drei Inselgruppen zurückgreifen. Verbindungen nach Flores und Corvo in der Westgruppe sind allerdings selten.
Verbindungen der Atlanticoline:
Seit 2006 ist die azorische Atlanticoline für die Fährverbindungen
innerhalb des gesamten Archipels verantwortlich. Der halbstaatliche Betrieb setzte im Sommerhalbjahr 2019 zwei angemietete Fähren ein: die AquaJewel und die MegaJet. 2020 und 2021 gibt es corona-bedingt keinen Fährbetrieb zwischen den Inselgruppen. Erst 2022 werden die großen Fähren wieder unterwegs sein. Im Winterhalbjahr gibt es zwischen den drei Inselgruppen keinen Fährbetrieb. Es bleibt in diesen Monaten nur der Flug mit der SATA Air Acores.
Im Triangulo der Zentralgruppe (Faial, Pico und Sao Jorge) gibt es darüberhinaus einen regelmäßigen Schiffsverkehr. Die beste Verbindung besteht zwischen Faial und Pico. Die Fährverbindung zwischen den drei Insel besteht ganzjährig. In den Sommermonaten reichen die Verbindungen bis in den späten Abend. Hier sind mehrere kleine Fähren in Betrieb: die kleinen Autofähren Gilberto Mariano und Mestre Jaime Faijo mit denen auch Fahrzeuge transportiert werden. Zudem sind der Cruzeiro das Ilhas und der Cruzeiro do Canal weiterhin unterwegs, die beide von der Transmacor übernommen wurden.
In der Westgruppe gibt es eine ganzjährige Verbindung zwischen Flores und Corvo. Hier fährt die Ariel, ein kleines Lotsenboot mit Platz für ein Dutzend Passagiere. Die Verbindung ist im Winter stark eingeschränkt.
Der Fährverkehr ist in verschiedene farbige Routen unterteilt:
- Linha Amarela (Gelb): zwischen den Inselgruppen
- Linha Azul (Blau): Faial-Pico
- Linha Verde (Grün): Triangulo
- Linha Lilas (Lila): Triangulo bis Terceira
- Linha Laranja (Orange): Triangulo Pico - Sao Jorge
- Linha Branca (Weiss): Triangulo über Graciosa bis Terceira